Wenn wir an Hormone denken, kommen uns meistens die Eierstöcke, die Schilddrüse oder die Nebennieren in den Sinn. Kaum jemand hat die Leber auf dem Schirm – dabei spielt sie eine ganz wichtige Rolle im Hormonhaushalt.
Die Leber als Unterstützerin
Unsere Leber ist so etwas wie die „Filterzentrale“ des Körpers. Sie sorgt dafür, neben ihrer Entgiftungsarbeit dafür, dass gebrauchte oder überschüssige Hormone abgebaut werden – zum Beispiel Östrogen, Progesteron, Testosteron oder Cortisol.
Wenn sie dabei an ihre Grenzen stößt, können diese Hormone länger im Blut bleiben, als uns guttut. Das kann zu Beschwerden führen, die viele Frauen nur allzu gut kennen.
Östrogenabbau leicht erklärt
Ein Beispiel: der Abbau von Östrogen.
- Zuerst läuft in der Leber die eigentliche Umwandlung in Stoffe, die ausgeschieden werden können.
- Im zweiten Schritt ist der Darm gefragt, um alles nach draußen zu befördern.
Wenn dieser Kreislauf nicht rund läuft, kann es zu einer Östrogendominanz kommen. Typische Anzeichen: PMS, Brustspannen, Zyklusstörungen oder Myome. Bitterstoffe, Ballaststoffe und bestimmte Nährstoffe (wie B-Vitamine und Magnesium) können die Leber hier gut unterstützen.
Woran du eine überlastete Leber merken kannst
Eine Leber, die viel zu tun hat, macht sich manchmal leise bemerkbar. Typische Signale sind:
- hormonelle Beschwerden wie Zyklusprobleme, Stimmungsschwankungen, Akne oder Schlafstörungen,
- Müdigkeit, Völlegefühl, Hautprobleme, Blähbauch oder dunkle Augenringe.
Ursachen können vielfältig sein: Medikamente, Alkohol, Umweltgifte – aber auch Dauerstress im Alltag.
Was der Leber guttut
Zum Glück lässt sich die Leber gut im Alltag unterstützen. Ein paar Ideen:
- Ernährung: Bitterstoffe (z. B. Löwenzahn, Artischocke), frisches Gemüse und unverarbeitete Lebensmittel, wenig Zucker und Alkohol.
- Nährstoffe: B-Vitamine, Zink, Selen, Omega-3 und Cholin.
- Lebensstil: ausreichend Schlaf, Bewegung, bewusste Pausen.
- Heilpflanzen: Mariendistel, Schafgarbe oder Kurkuma sind klassische Leberpflanzen.
Der Leberwickel – kleine Auszeit für Körper und Seele
Eine einfache Möglichkeit, die Leber zu entlasten, ist der Leberwickel. Er wärmt, regt die Durchblutung an und schenkt gleichzeitig Ruhe – perfekt am Abend oder wenn der Alltag besonders voll ist.
So geht’s:
- Ein kleines Baumwolltuch in warmem Wasser oder Schafgarbentee tränken und auswringen.
- Auf den rechten Oberbauch legen (unterer Rippenbogen).
- Eine Wärmflasche darauflegen und mit einem größeren Tuch fixieren.
- 20–30 Minuten ruhen, am besten gemütlich eingekuschelt.
Viele meiner Patientinnen berichten, dass sie den Wickel als sehr wohltuend erleben – sowohl körperlich als auch seelisch.